Die Schönheit der Schöpfung,
offenbart sich dem, der ohne Eile, mit offenen Augen
und einem fühlenden Herz, die Natur betrachtet.Juni 2024, © Frank Werner
Gedichte, Reime, Verse, Zitate, Lieder, Sprüche, …
Alle Bilder wurden im Februar 2024 im Bienengarten aufgenommen. – © Frank Werner
Krokus – Der Frühblüher
Frisches Jahr – Februar, der Boden frostig, der Himmel grau,
trotzend dem Winter, stellt der Krokus, seine Blüten zur Schau.
Noch ruht in der Erde, die meiste Blumenpracht,
der Krokus ist schon vor dem Frühling aufgewacht.
Er kann es nicht erwarten,
und zeigt sich ganz adrett in vielen Farben.
Violett, gelb und weiß blühen sie bis in den März,
ihr Anblick berührt die Seele und erfreut Auge und Herz.
Bald übernimmt der Frühling den Jahreslauf,
und nicht nur ich, auch die Bienen freuen sich darauf.Februar 2024, © Frank Werner
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Ein Bienchen trank und fiel in den Bach.
Dies sah voll Mitleid eine Taube.
Und warf ein Blättchen von der Laube
worauf sie saß, ihm zu;
das Bienchen schwamm darnach,
und half sich glücklich aus dem Bach.Den andern Tag saß unsre Taube
in Frieden wieder auf der Laube.
Ein Jäger hatte jetzt die Flinte drauf gespannt.
Mein Bienchen kam – „Pick!“, stach´s ihm in die Hand,
„Paff!“, ging der ganze Schuss daneben.
Die Taube flog davon.Wem dankt sie nun ihr Leben.
Erbarmt euch willig fremder Not!
Du gibst dem Armen heut dein Brot
der Arme kann dir´s morgen geben.Johann Benjamin Michaelis
Nur eine Stunde von Menschen fern,
Nur eine einzige Stunde!
Statt der tönenden Worte des Waldes Schweigen,
Statt des wirbelnden Tanzes der Elfen Reigen,
Statt der leuchtenden Kerzen den Abendstern,
Nur eine Stunde von Menschen fern!Nur eine Stunde im grünen Wald,
Nur eine einzige Stunde!
Auf dem schwellenden Rasen umhaucht von Düften,
Gekühlt von den reinen balsamischen Lüften,
Wo von ferne leise das Echo schallt,
Nur eine Stunde im grünen Wald!Nur eine Stunde im grünen Wald,
Nur eine einzige Stunde!
Wo die Halme und Blumen sich flüsternd neigen,
Wo die Vögel sich wiegen auf schwankenden Zweigen,
Wo die Quelle rauscht aus dem Felsenspalt,
Nur eine Stunde im grünen Wald!Auguste Kurs (1815 – 1892), deutsche Dichterin
- Hummel flieg!
An Blüten sich laben mit Gebrumm,
pelziges Tierchen mit anständig Schwung.
Lässt manche Blume wanken – beim betanken.
So fliegt die Hummel unbekümmert durch die Welt,
interessiert sich nicht für Politik, Ruhm oder Geld.
Doch einst hat die Wissenschaft festgestellt:
„Dass die Hummel laut Gesetz der Aerodynamik nicht fliegen kann,
die Flügel sind zu klein, der Körper zu groß – mit zu viel Gramm.“
Das wilde Bienchen weiß das nicht und fliegt auch als Schwergewicht.
Drum merke, was manchmal aus schlauem Menschengeist entspringt,
ist oft nicht Eins mit dem was die Natur vollbringt.März 2023, © Frank Werner
Das Gedicht habe ich in Anlehnung an Aussagen wie: „Eigentlich ist die Hummel zu dick zum Fliegen, aber sie weiß das nicht und fliegt trotzdem!“ geschrieben. Diesen Satz hat man so oder ähnlich schon öfter gehört oder als Spruch gelesen.
Der Legende nach kam das Hummel-Paradoxon Anfang der 1930er Jahre auf, als sich einige Wissenschaftler der Universität Göttingen in amüsanter Kneipenrunde über die Frage unterhielten, wie es wohl möglich ist, dass eine Hummel fliegen kann?
Die Antwort eines Studenten der Aerodynamik soll gelautet haben:
„Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm.
Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich,
bei diesem Verhältnis zu fliegen.“
Natürlich ist die oben behauptete Berechnung falsch. Wie jeder weiß, können Hummeln sehr wohl fliegen und sogar mit einer Geschwindigkeit bis zu 11 km/h. Also ein Hummelflug-Paradoxon gibt es in Wirklichkeit nicht, denn die Aerodynamik eines Flugzeuges und die einer Hummel unterscheiden sich sowohl bei der Bewegung der Flügel, als auch durch die Größen- und Geschwindigkeitsverhältnisse. Spätere Versuche zum Insektenflug haben gezeigt, dass durch den Flügelschlag Wirbel entstehen, die der Hummel den nötigen Auftrieb geben.
Mehr Details zum Hummel-Paradoxon: https://de.wikipedia.org/wiki/Hummel-Paradoxon
Der leise schleichend euch umsponnen.
Mit argem Trug, eh` ihr`s gedacht,
Seht, seht den Unhold! Übernacht.
Hat er sich andern Rat ersonnen.
Seht, seht den Schneemantel wallen!
Das ist des Winters Herrscherkleid;
Die Larve lässt der Grimme fallen; –
Nun wisst ihr doch, woran ihr seid.Er hat der Furcht euch überhoben,
Lebt auf zur Hoffnung und seid stark;
Schon zehrt der Lenz an seinem Mark.
Geduld! Und mag der Wüterich toben.
Geduld! Schon ruft der Lenz die Sonne,
Bald weben sie ein Blumenkleid,
Die Erde träumet neue Wonne, –
Dann aber träum´ ich neues Leid!Adelbert von Chamisso*
*Geboren 30. Januar 1781 als Louis Charles Adélaïde de Chamissot de Boncourt auf Schloss Boncourt bei Ante, Châlons-en-Champagne in Frankreich und starb am 21. August 1838 in Berlin. Er war ein bedeutender deutscher Naturforscher und Dichter französischer Herkunft. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Cham“.
Abendrot im November
Der Tag im Wald geht rasch vorbei,
zu tun gibt es noch allerlei.
Der Winter kommt bald aus dem Urlaub,
doch heute strahlt die Sonne übers bunte Laub.
Zwischen wach sein und versunken in Träumen,
räume ich die farbenreichen Blätter unter den Bäumen.
Bald endet schon des Tages Leben,
Töne verstummen – Stille wird an die Nacht übergeben.
Endet nun auch des Tages Glück?
Mit einem Lächeln schau ich zurück.
Vernehme ein leises Summen in den Bienenbeuten,
das kann nur Gutes bedeuten.
So mach ich mich auf den Weg über den Berg,
der Himmel so rot, ein Meisterwerk.
Die Antwort vom Glück die sich verbarg:
Es war ein herrlicher November-Tag!November 2022, © Frank Werner
„Ich werde mich indessen in das Gras legen und meine Nase oben zwischen den Halmen herausblühen lassen
und romantische Empfindungen beziehen,
wenn die Bienen und Schmetterlinge sich darauf wiegen,
wie auf einer Rose.“Georg Büchner, Leonce und Lena I, 1 / Valerio, S. 115, [buechner_werke_1879/311] Leonce und Lena (1836)
Fotos aufgenommen im Bienengarten. © Frank Werner