Der leise schleichend euch umsponnen.
Mit argem Trug, eh` ihr`s gedacht,
Seht, seht den Unhold! Übernacht.
Hat er sich andern Rat ersonnen.
Seht, seht den Schneemantel wallen!
Das ist des Winters Herrscherkleid;
Die Larve lässt der Grimme fallen; –
Nun wisst ihr doch, woran ihr seid.Er hat der Furcht euch überhoben,
Lebt auf zur Hoffnung und seid stark;
Schon zehrt der Lenz an seinem Mark.
Geduld! Und mag der Wüterich toben.
Geduld! Schon ruft der Lenz die Sonne,
Bald weben sie ein Blumenkleid,
Die Erde träumet neue Wonne, –
Dann aber träum´ ich neues Leid!Adelbert von Chamisso*
*Geboren 30. Januar 1781 als Louis Charles Adélaïde de Chamissot de Boncourt auf Schloss Boncourt bei Ante, Châlons-en-Champagne in Frankreich und starb am 21. August 1838 in Berlin. Er war ein bedeutender deutscher Naturforscher und Dichter französischer Herkunft. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Cham“.
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Schönes Gedicht, trotzdem brauche ich diese weiße Pracht nicht……. Die ist kalt, macht Glatteis, und Matsch….. 😉
Hey Uwe, ich finde die frische weiße Pracht sieht schon ganz schön aus. Aber hast Recht, der Matsch der daraus wird ist weniger anmutig. Optimal wäre ein Jahr mit 2 Wochen goldenem Herbst, 2 Wochen weiße Weihnachten und den Rest vom Jahr 25 Grad und Sonnenschein! 😎 ☀