Honig, das süße Wunder der Natur

Bienenstock
Bienenstock-Zeichnung um 1900

Bienen leben seit ungefähr 40 Millionen Jahre auf der Erde. Schon in der Steinzeit war Honig für den Menschen von großer Bedeutung und diente als geschätztes Nahrungsmittel. Bereits 9000 Jahre alte Höhlenmalereien zeigen „Honigjäger“ bei der Arbeit. Umfangreiche schriftliche Belege über die Geschichte der Imkerei sind aus der Zeit kurz vor Christi Geburt überliefert. 37 bis 29 v. Chr. verfasste der römische Epiker Vergil das Lehrgedicht Georgica (über den Landbau), in dessen 4. „Gesang“ er in 566 Versen die Haltung von Bienen in poetischer Form beschreibt. Ein altes Sprichwort besagt, dass ein einziger Bienenstock 10 Ärzte vertreibt. Bis dato verwenden wir Honig als Lebens-, Genuss- und Heilmittel.

Das Naturprodukt Honig hat über 187 Inhaltsstoffe

Hierzu gehören beispielsweise Frucht- und Traubenzucker1, Enzyme, Aminosäuren, Eiweiße, Mineralstoffe, Spurenelemente, Duft- und Aromastoffe, Flavonoide, Vitamine (B1, B2, B6, C) und Wasserstoffperoxid, das für die antibakterielle, antiseptische und antimikrobielle Wirkung des Honigs verantwortlich ist.

Nebenhöhlenentzündung – Honig schlägt Antibiotika

Letztens bin ich auf die Schlagzeile „Honig schlägt Antibiotika“ bei FOCUS Online gestoßen. In dem Bericht geht es darum, dass bei Sinusitis (Entzündung der Nebenhöhlen) Honig eine bessere Heilkraft als Antibiotika haben soll.

Focus schreibt:  „Kanadische Forscher haben herausgefunden, dass das süße Naturprodukt gegen chronische Sinusitis helfen kann: Honig attackiert den sogenannten Biofilm, der die Entzündung der Nebenhöhlen zu einer schwer therapierbaren Krankheit macht. Diese Lebensgemeinschaft verschiedener Bakterien auf einer dünnen Schleimschicht widersetzt sich jeder Antibiotikabehandlung, sodass eine Entzündung immer wieder aufflackert.

Honig attackiert auch resistente Bakterien

Die HNO-Experten um Talal Alandejani von der Universität Ottawa brachten im Labor eine Reihe Bakterienfilme verschiedener Zusammensetzung mit Honig in Kontakt, darunter vor allem Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeroginosa. Beide Bakterien sind weitverbreitet, für zahlreiche Infektionen verantwortlich und einige Stämme sind resistent gegen die gängigen Antibiotika. Die Honigbehandlung tötete in jeder einzelnen Probe mehr Bakterien ab als die zum Vergleich eingesetzten Antibiotika. Die HNO-Experten sehen daher in Honig ein potentes Mittel gegen therapieresistente Nebenhöhlenentzündungen, möglicherweise in Salbenform.″
Quelle: www.focus.de

Honig unterstützt die Wundheilung

Auch der Biochemiker Peter Molan von der Universität Waikato in Neuseeland erforschte, dass rund 60 Arten von Bakterien mit Honig besiegt werden können (selbst gefährliche wie: Staphylococcus Aureus). Auch Bakterien die gegen Antibiotika resistent sind, können durch Honigverbände/Wundauflagen abgetötet werden.

Honig – Desensibilisierung gegen Pollenallergie

Da Honig geringe Mengen an Blütenpollen enthält, kann er beim Verzehr das Immunsystem trainieren, ähnlich wie bei einer schul-medizinischen Desensibilisierung. Ein bis zwei Teelöffel Honig am Tag reichen bereits aus. Eine solche Pollenaufnahme durch den Verzehr des Honigs gewöhnt den Körper nach und nach an den Umgang mit den Pollen und wirkt so als natürliches Mittel gegen Pollenallergien wie zum Beispiel Heuschnupfen. Allerdings funktioniert das nur, wenn der Honig von Bienen aus der Region eingetragen wurde und die Pollen drin sind, auf die man allergisch reagiert. Außerdem kommt es darauf an, wann der Honig geerntet wurde. Wer auf Frühblüher reagiert, sollte Honig der im Frühjahr entnommen wurde verwenden, wer im Sommer unter Heuschnupfen leidet, nimmt den Honig der im Sommer/Herbst geschleudert wurde.

Wichtig
– Honig muss die Pollen enthalten auf die man allergisch reagiert
– Honig muss unerhitzt (nicht über 40°C) sein
– Honig muss unfiltriert sein

Honig und seine heilende Wirkung

Honig wirkt als ausgezeichneter „Stresskiller“, bei Überarbeitung, Nervosität, Schlafstörungen und Anstrengung. Er ist ein natürlicher Kraft- und Energiespender und wird in der Apitherapie als Stärkungsmittel sowie bei verschiedensten Leiden wie beispielsweise bei Atemwegserkrankungen oder Harnwegsinfektionen eingesetzt. Er stärkt das Immunsystem und kann sogar die Aufnahmefähigkeit des Körpers für Vitamine und Mineralstoffe erhöhen. Des weiteren hat Honig eine positive Wirkung auf Herz und Leber, fördert die Blutbildung, regt den Stoffwechselprozess an und ist gut für die Verdauung.

Info
Damit Sie lange Freude an dem Naturprodukt Honig haben und dessen Qualität nicht gemindert wird, beachten sie folgende Punkte:

– Lagern sie Honig immer gut verschlossen, kühl und lichtgeschützt. Honig ist hygroskopisch, das heißt, er zieht Feuchtigkeit aus der Luft an. Zudem nimmt er leicht Aromen von anderen Speisen und Gerüche seiner Umgebung an.

– Für die Lagerung von Honig ist eine Temperatur um 15 °C ideal. Bewahren Sie den Honig daher nicht im Kühlschrank auf.

– Honig kristallisiert im Laufe der Zeit. Sie können den Honig wieder flüssig machen, indem sie ihn lediglich vorsichtig im Wasserbad bis höchstens 40 °C erwärmen.

– Verflüssigen sie Honig niemals mit starker und längerer Wärmeeinwirkung oder erhitzen sie in gar in der Mikrowelle, denn damit zerstören Sie die wichtigsten Bestandteile des Honigs.

1Die zwei Hauptzuckerarten bestimmen ob der Honig schnell oder langsam kristallisiert. Überwiegt der Traubenzuckeranteil wird der Honig schneller fest. Ist der Fruchtzuckeranteil höher bleibt der Honig länger flüssig. ⇒ Zurück zum Text