Bienenstich, ist nicht zwingend Kuchen!

 

Ganz klar, wie man im „animierten Foto“ oben sehen kann wird man als Imker auch mal gestochen. Und nicht nur als Imker! Wie man einen Bienenstich mit Hausmitteln selbst behandeln kann und welche Alarmzeichen auf eine Allergie hindeuten, wird folgend behandelt.


Ein Bienenstich ist schmerzhaft, aber meist harmlos.
Für Allergiker kann er jedoch gefährlich werden.


Vorweg möchte ich anmerken, Bienen sind grundsätzlich keine aggressiven Tiere. Sie greifen nur dann an, wenn sie sich oder ihren Bienenstock bedroht sehen. Ist das der Fall und sie stechen zu, bezahlen Bienen den Stich mit ihrem Leben. Denn, im Gegensatz zu Wespen, die ihren Stachel wieder aus der Haut herausziehen können, bleibt ein Bienenstachel in der Haut stecken und die Biene stirbt.

Bei Menschen verursacht so ein Bienenstich eine Schwellung. Die Einstichstelle ist rot, fühlt sich warm an und schmerzt. Diese Beschwerden bleiben in der Regel auf den Bereich rund um den Bienenstich begrenzt. Anders sieht es für Menschen aus, die unter einer Bienengiftallergie leiden, denn eine allergische Reaktion kann lebensbedrohlich sein. Daher ist es wichtig, bei einem Bienenstich richtig zu handeln. Allergien können sich mit der Zeit entwickeln und schlimmer werden.

Was tun beim Bienenstich?

Wenn Sie merken, dass eine Biene Sie gestochen hat, versuchen Sie zunächst ruhig zu bleiben und sich zu sammeln.

Das sollten Sie jetzt tun:

  • Suchen Sie die Einstichstelle und entfernen Sie den Stachel: Bei einer Biene bleibt nach einem Stich der Hinterleib, in dem sich der Giftsack befindet, am Ende des Stachels zurück. Aber Vorsicht: Wenn Sie den Stachel einfach mit den Fingern entfernen, besteht die Gefahr, dass Sie das Bienengift aus dem Giftsack über den Stachel in die Wunde drücken. Am besten funktioniert das, indem Sie den Stachel mit einem stumpfen Objekt, zum Beispiel einer Kreditkarte, vorsichtig herausschiebt. Wichtig ist es, den Stachel nicht zusammen zu drücken, da man so das Gift in die Haut drückt. Außerdem sollten Sie darauf achten, die Giftblase nicht zu durchstechen – ansonsten könnten sich die Symptome verschlimmern. Verzichten Sie deswegen auf Pinzetten oder ähnliche spitze Gegenstände.
  • Kühlen gegen die Schwellung: Legen Sie eine Kühlkompresse auf den Bienenstich. Durch die Kälte wird die Giftausbreitung verlangsamt, die Haut schwillt weniger stark an und der Schmerz wird gelindert.
  • Hochlagern: Lagern Sie das vom Bienenstich betroffene Bein oder die betroffene Hand hoch. Das hilft ebenfalls, die Schwellung zu verringern.
  • Beobachten: Nach einem Bienenstich sollte der Gestochene nicht allein bleiben. Das gilt insbesondere für Bienenstiche bei Kindern, denn auch wenn bisher keine allergische Reaktion aufgetreten ist, kann sich eine solche mit jedem neuen Stich entwickeln.

Welche Hausmittel helfen bei einem Bienenstich?

In den meisten Fällen braucht ein Bienenstich keine besondere Behandlung und klingt von allein wieder ab. Um Schmerzen, Rötungen und Schwellungen bei einem Bienenstich zu lindern, kommen eine Reihe an Hausmitteln zum Einsatz. Ausprobieren lohnt sich:

Eine frische Zwiebel
Die Zwiebel zählt zu den bekanntesten Hausmitteln bei Bienenstichen. Zwiebelsaft wirkt kühlend, desinfizierend und kann Entzündungen hemmen. Bei einem Bienenstich schneiden Sie eine Zwiebel in zwei Hälften und ritzen mit einem Messer ein Gittermuster in die aufgeschnittene Seite der Zwiebel. Legen sie die Zwiebelhälfte auf den Bienenstich und drücken Sie dabei den Saft auf die Haut.
Quark-Umschlag
Auch ein Umschlag mit Quark hat eine kühlende Wirkung. Er vermindert den Juckreiz und hilft gegen die Schwellung. Tragen Sie eine kleine Portion gekühlten Quark auf ein Stofftuch auf und legen Sie diese Auflage auf den Stich, bis der Quark getrocknet ist. Die Anwendung kann mehrmals wiederholt werden.
Essigwickel
Geben Sie einen Esslöffel Essig in kaltes Leitungswasser und tränken Sie ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch darin. Wringen Sie es dann gut aus und legen Sie es auf den Bienenstich, bis die kühlende Wirkung nachlässt. Die Anwendung kann nach Bedarf wiederholt werden. Essig kühlt, wirkt entzündungshemmend und kann den Juckreiz lindern.
Backpulver
Backpulver kann dabei helfen das säurehaltige Bienengift zu neutralisieren, was wiederum die Symptome nach einem Stich lindern kann. Dafür kann man ein Teelöffel Backpulver in einem Glas Wasser vermischen. In die Lösung wird ein Wattbausch getaucht. Diesen anschließend auf die Einstichstelle geben. Alternativ kann 1 Teelöffel Backpulver mit ein wenig Wasser zu einer Paste verrührt werden. Die Paste auf die Einstichstelle geben und für 5-10 Minuten einwirken lassen. Im Anschluss sollte die Paste mit lauwarmen Wasser abgewaschen werden.

Wann muss ich bei einem Bienenstich zum Arzt?

Ein Bienenstich schmerzt und kann sehr stark anschwellen. Viele Menschen fragen sich daher: Muss ich mit dem Bienenstich zum Arzt? Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und ein Hitzegefühl rund um die Einstichstelle sind ganz normale Bienenstich-Symptome. Die Schwellung kann innerhalb von Stunden zurückgehen oder auch noch einige Tage lang bestehen bleiben. Wenn sich jedoch nach dem Bienenstich ein roter Strich von der Einstichstelle her auf der Haut abzeichnet, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Das kann darauf hindeuten, dass es zu einer Infektion an der Einstichstelle gekommen ist oder eine Blutvergiftung vorliegt.

Um Infektionen an der Einstichstelle und andere Komplikationen zu vermeiden, achten Sie darauf, die Einstichstelle nicht durch Kleidung, Schmuck oder Kratzen zu reizen und sie auch nicht mit schmutzigen Händen zu berühren.


Vorsicht bei Bienenstichen an Hals und Kopf!


Bei Bienenstichen am Kopf, Hals oder sogar im Mund sollte sofort ein Arzt gerufen werden. In diesen Bereichen können Schwellungen die Atemwege verengen – im schlimmsten Falle droht das Ersticken. Bis der Arzt kommt, sollten Sie sich aufrecht hinsetzen, die Einstichstelle besonders gut kühlen und – bei Stichen im Mund – wenn Sie bei Bewusstsein sind, Eiswürfel lutschen, um die Schwellung in diesem Bereich zu verringern.

Anzeichen einer Bienenstich-Allergie?
Bei Menschen, die allergisch auf Bienengift reagieren, droht eine Schockreaktion: der Blutdruck fällt ab, der Puls steigt an, es kommt zu Atemnot. Symptome einer allergischen Reaktion treten in der Regel sehr schnell auf.


Bei diesen Alarmzeichen sollten Sie sofort den Notarzt rufen:

  • Schwindel, Kribbeln, Blässe, allgemeines Unwohlsein
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, geschwollene Lippen, Zunge, Gesicht und Hals
  • Quaddeln, Juckreiz
  • Rötungen, die überall auf der Haut auftreten können
  • pfeifende Atemgeräusche oder Atemnot
  • Kreislaufkollaps

Was tun bei einer Bienenstich-Allergie?

Menschen, die wissen, dass sie auf Bienengift allergisch reagieren, müssen besonders aufpassen, nicht gestochen zu werden – und immer ein Notfall-Set mit sich führen. In diesem Set befinden sich eine kortisonhaltige Tablette oder ein kortisonhaltiger Saft, eine Antihistamin-Tablette sowie eine Adrenalinspritze. Mit diesen Medikamenten können Allergiker einen Bienenstich zunächst selbst behandeln. Für sie gilt bei einem Bienenstich:

  • Zügig den Stachel entfernen und möglichst das Gift aus der Haut saugen
  • Bei leichten Beschwerden zunächst das Antihistaminikum (Antiallergikum) einnehmen
  • Bei stärkeren Hautreaktionen an der Einstichstelle zusätzlich auch das kortisonhaltige Medikament nehmen
  • Bei Beschwerden wie Übelkeit, Atemnot und Kreislaufbeschwerden oder Schwellungen im Mund und Rachen die Adrenalinspritze zügig einsetzen
  • Die betroffene Stelle hochlagern und kühlen, um die Schwellung zu verringern

Allergiker oder Eltern von Kindern mit einer Bienengift-Allergie sollten dieses Vorgehen immer individuell mit ihrem Arzt absprechen und zur Sicherheit auch nach der Notfall-Behandlung einen Arzt aufsuchen.

Die langfristig gesehen wichtigste Maßnahme gegen eine Insektengiftallergie ist eine spezifische Immuntherapie, die sogenannte Hyposensibilisierung.

 

Quelle (Text): So behandeln Sie einen Bienenstich richtig (aok.de)

Bienen brauchen Frühblüher

Wir schreiben den 21.02.2023, es ist ein sonniger Tag mit +13° C zur Mittagszeit. Die Krokusse blühen und die Honigbienen, Hummeln, Schmetterlinge sowie andere Insekten laben sich an den Blüten.

Vor allem Frühblüher dienen im zeitigen Frühjahr den Bienen und anderen Insekten als erste wichtige Nahrungsquelle. Gerade völkerbildende Arten wie Honigbienen und Hummeln sind auf Frühblüher wie Krokusse angewiesen. Für den Start in die neue Saison, hilft der Nektar & Pollen beim Aufbau und der Stabilisierung der Völker.

Mehr Infos bezüglich Frühblüher: Herbstzeit – Frühblüher pflanzen

Fotoimpressionen – Oktober 2022

Sonnenschein und Bienenflug an Neujahr

Das neue Jahr strengt sich mächtig an und der erste Tag 2022 liefert zweistellige Temperaturen (+15°C am Mittag) mit Sonnenschein. Bei dem milden Wetter freuen sich die Bienen und sie machen ihren ersten Reinigungsflug und räumen auf. Beim Reinigungsflug entsorgen die Bienen ihren Unrat, der sich in ihrer Kotblase während der langen Winterruhe angesammelt hat. Bienen verunreinigen nicht ihren Stock.

Mit „aufräumen“ ist gemeint, dass die verstorbenen Bienen die sich am Boden der Bienenbehausung angesammelt haben von den ordnungsliebenden Schwestern rausgebracht werden. Dies wiederum freut die Singvögel, die sich auch umgehend, den auf dem Flugbrett präsentierten Snack mit Begeisterung schmecken lassen.

Beim Anblick der fliegenden Bienen im neuen Jahr lacht mein Imkerherz und freut sich über die emsigen Tierchen. Jedoch wird es aller Vorrausicht jetzt nicht so bleiben und das kommende viertel Jahr wird noch einige frostige Temperaturen mit sich bringen. Aber der Frühling ist Gewiss und die Vorfreude auf die schöne Zeit steigt!

Waldbaden – In den Wald eintauchen

Mein Bienengarten befindet sich, wie auch schon bei der Startseite erwähnt, in einer Waldlandschaft auf der Sickinger Höhe im südwestlichen Rheinland-Pfalz. Dieses schöne Fleckchen Erde ist für mich eine wahre Wohlfühloase für Regeneration und Entspannung. Denn der Wald hat eine ganz besondere Fähigkeit wie sonst kein anderer Ort. Er lässt mich fast augenblicklich zur Ruhe kommen.

Der Bienengarten befindet sich in einer lichten Waldlandschaft – Sickinger Höhe (RLP).

Wenn ich im Wald bin mit all den Pflanzen und Tieren, das Blätterdach und den Himmel über mir habe und den Waldboden unter mir, dann spüre ich intensiv das Leben und es geht mir gut. Im Grünen zu Arbeiten ist für mich ein wahres Anti-Stress-Programm. Es stellt sich bei mir fast unmittelbar Freude und Ruhe ein, meine Gedanken ordnen sich und oft habe ich dann die brillantesten Ideen.

Es ist das intensive Spüren einer urvertrauten Energie. Der Wald spricht die Sinne an, hebt die Stimmung und hilft beim Stressabbau. Geräusche, Duft, Luft, Licht und Farben wirken positiv auf unseren Organismus. Es ist eine Wohltat und ein regelrechter Energie-Booster, sich die Lunge mit der unverbrauchten Waldluft zu füllen.


Wir sind mit der überraschenden Tatsache konfrontiert,
dass es sich beim Immunsystem um ein Sinnessystem handelt,
das fähig ist, wahrzunehmen, zu kommunizieren und zu handeln.
Joel Dimsdale, Professor für Psychiatrie an der Universität von Kalifornien, San Diego [1]


Nach mannigfachen wissenschaftlichen Erkenntnissen führt die exzellente Luftqualität und die Reduktion von Luftschadstoffen im Wald zur Entlastung von Atemwegen und Haut, sowie einer systemischen Wirkung u. a. auf Herz und Gefäße. Die gute Waldluft verbessert die Elastizität der Blutgefäße und die Lungenkapazität. Die niedrigere Lufttemperatur steigert die körperliche Leistungsfähigkeit.

Bewusst erlebte Waldspaziergänge (sogenanntes Waldbaden) steigern das Selbstwertgefühl, heben die Stimmung und helfen beim Stressabbau. Die Stressreduktion setzt bereits nach wenigen Minuten Aufenthalt im Wald ein. Die parasympathische Nervenaktivität, die bei Entspannung steigt, nimmt zu. Die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol sinken. Und auch der Blutdruck sinkt.

Das Immunsystem wird gestärkt:
Ein einziger Tag im Wald reicht, um die Anzahl und Aktivität natürlicher Killerzellen, eine spezielle Art der weißen Blutkörperchen im Blut, zu erhöhen. Diese Immunzellen sind wichtig für die Abwehr von Bakterien, Viren und auch entartete Zellen, die später zu Krebs führen könnten. Und sie bekämpfen sogar bereits bestehende Tumorzellen.

Stress wird abgebaut:
Der regelmäßige Aufenthalt im Wald wirkt sich positiv auf unseren Körper aus. Das Level der Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin sinkt. Zudem wird der Parasympathikus (Ruhenerv) aktiviert.  Somit verhilft uns das Waldbaden zu mehr Entspannung, weniger Stress und tut unserem Körper und der Psyche gut.

Herz-Kreislauf-Stärkung:
Waldbaden senkt den Blutdruck und Puls und sorgt für eine Vergrößerung der Herzratenvariabilität (HRV). Eine hohe HRV wird allgemein als Zeichen eines gesunden Herzens angesehen und mit psychologischer Gesundheit, höherer Lebensqualität und geringerer Anfälligkeit für Krankheiten in Verbindung gebracht.

Der Begriff Waldbaden nimmt seinen Ursprung aus dem Japanischen und wurde schon in den 80er Jahren dort begrifflich erfasst. „Shinrin Yoku“ bedeutet „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“. Sich also in den Wald zu begeben, die Umgebung bewusst wahrzunehmen und in sich aufzunehmen bzw. in sie einzutauchen.


Japanische Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass Waldbaden ähnlich wie eine Aromatherapie wirken kann und sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirkt. Durch die Öle (Terpene) und den Sauerstoff, den die Bäume abgeben, wird nicht nur das Immunsystem gestärkt, auch Stress, Angstzustände, Depressionen und Wut können nachweislich gesenkt werden.
Andrea Tschaban, Consumer Online Communications [2]


Fazit: Ein Aufenthalt im Wald ist nicht nur grüne Natur, sondern weckt die Sinne, ist Entspannung pur und tut uns gesundheitlich rundum gut.

Auch mein Wölfchen „Bakira“ liebt es in der Atmosphäre des Waldes zu baden.

Quellen:
[
1] Joel E. Dimsdale, Geleitwort, in: Christian Schubert (Hrsg.), Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie, S.V. Schattauer Verlag, Stuttgart, 2011.
[2] Andrea Tschaban – www.blog-ergo.de/waldbaden-balsam-fuer-koerper-und-seele

Kältester April seit vier Jahrzehnten!

Der April 2021 hat sich mit außergewöhnlich vielen Frosttagen so kalt gezeigt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dazu schien häufig die Sonne und Niederschläge blieben daher Mangelware.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) macht am 29. April bekannt, dass dieser April der kälteste seit 40 Jahren sei. Seit 1980 habe es keinen dermaßen kalten April mehr in Deutschland gegeben.

Kirschblüte
Kirschblüte April 2021

Laut DWD:
Der Temperaturdurchschnitt lag mit 6,1 Grad Celsius um minus 1,3 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung sogar minus 2,9 Grad.
Mehr Infos (pdf) vom DWD: Deutschlandwetter im April 2021

Corona-Krise

Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt …   

Die weltweite Corona-Pandemie hat das Leben der Menschen blitzartig verändert. Wirtschaftskrise, Konjunkturrückgang, Kurzarbeit, Massenarbeitslosigkeit, Fake-News, Verschwörungstheorien etc. machen Angst, bedrohen und verunsichern. So Vieles was zuvor noch alltäglich war, ist plötzlich nicht mehr oder nur noch erschwert möglich. Unsere Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt, soziale Kontakte auf die Notwendigsten reduziert; Reisen, Feste, Konzerte und Partys sind tabu. Es ist eine Zeit des Verzichts, vieler Einschränkungen und Verbote, deren Ende wir alle schnellstmöglich herbeisehnen.

Bei all den negativen Faktoren, die es gab und gibt, möchte ich Euch in diesem Beitrag meine persönliche positive Erfahrung aus der Corona-Krise berichten. Allgemein finde ich es wichtig, sich bei jeder noch so misslichen Lage nicht nur auf die schlechten Aspekte zu konzentrieren, sondern auch daraus zu lernen und bejahende Erkenntnisse zu beherzigen und in die Zukunft mitzunehmen.


Bee


Für Schwarz-Weiß-Denker

hört die Welt dort auf,
wo sie bunt zu werden beginnt.

(Ernst Ferstl)


Durch die Krise ist mir bewusst geworden, wie wichtig doch Freizeit ist, bzw. Beschäftigung, die glücklich und zufrieden macht. Ich konnte in dem letzten halben Jahr enorm viel Zeit in der Natur, in meinem geliebten Bienengarten verbringen. Seit langem kam ich in den Genuss mich intensiv mit dem zu beschäftigen, was mich mit Freude erfüllt, mich entspannt und mir ein gutes, zufriedenes Gefühl schenkt.

Im Garten habe ich aber nicht, wie jetzt ein mancher vermuten mag, den ganzen Tag in der Sonne gesessen und die Zeit mit Müßiggang verbracht. Ganz im Gegenteil, oft habe ich im Schweiße meines Angesichts bis zum Sonnenuntergang hart geschuftet. Abends war ich dann körperlich total kaputt und müde, aber doch gleichzeitig glückselig und zufrieden über die geleistete Arbeit in der Natur.

Mit dem Vorsatz die Artenvielfalt zu fördern, machte ich mich ans Werk, indem ich in meinem Waldgarten das Angebot an heimischen Pflanzen erweiterte. So pflanzte ich im Frühling zwanzig Schlehen. Die Schlehe auch Schwarzdorn genannt, ist ein echtes Naturschutzgehölz und bietet vielen Vögeln durch ein dichtes, dorniges Strauchwerk Schutz für Nist- und Futterplätze. Die fünfblättrigen weißen Blüten des Strauches sind für viele Insekten eine wichtige Nektarquelle im Frühjahr. Und im Herbst finden die schwarz-blauen, herben Früchte, die wie Minipflaumen aussehen bei Tieren und auch Menschen Anklang.

Zwanzig junge Schlehen (Prunus spinosa) bereichern den Bienengarten.

Im Bienengarten verzichte ich vollkommen auf künstlichen Dünger sowie Pestizide. Gerne darf es auch etwas unaufgeräumt aussehen, so habe ich u. a. eine 20 Meter lange Totholz- oder Benjeshecke angelegt. Diese Hecke bietet vielen Nützlingen Schutz und ein Zuhause. Aktuell konnte ich einen Igel in der Hecke entdecken. Im Garten hängen derweil ein Dutzend Nisthilfen, die ich selbst gebaut habe. Diese helfen den Vögeln zur Brutzeit und auch im Winter als trockener Zufluchtsort.

In den Trockenmauern die ich zum einen zur Hangbefestigung setzte, haben sich neue Tierarten angesiedelt. Verschiedene Insekten wie u. a. die Große Wollbiene (Anthidium manicatum), die wärmeliebend ist und sonnige Plätze mag, nahmen die steinige Behausung freudig an. Aber auch Amphibien wie die Eidechse oder die Kröte fühlen sich auf den wärmenden Sonnendecks oder in den kühlen Verstecken des durchlässigen Gemäuers wohl. Zu meiner großen Freude konnte ich diese und andere neue Gartenbewohner im Sommer auf meinem Areal beobachten und bestaunen.


Honig wohnt in jeder Blume,
Freude an jedem Orte, man muss nur,
wie die Biene, sie zu finden wissen.
(Heinrich von Kleist)*


*(1777 – 1811), Bernd Heinrich Wilhelm von Kleist,
deutscher Dramatiker, Novellist, Schriftsteller und Erzähler
Quelle: Kleist, H., Briefe. An Wilhelmine von Zenge, 23. September 1800
Foto: © Frank Werner


Vielleicht findet es ein mancher banal, aber wie so oft sind es die kleinen Dinge im Leben die glücklich machen. Was habt ihr Positives in der Corona-Krise erlebt? Gerne könnt ihr Euere schönen Erlebnisse und Momente mitteilen, ob es nun das Innehalten, neue Initiativen, die Hilfe unter Nachbarn, die Solidarität oder sonst ein Ereignis ist, ich bin gespannt auf euere Geschichte und freue mich über jeden Kommentar.

                                … mach Limonade daraus!