Die asiatische Hornisse – Vespa velutina! Ein Problem, nicht nur für Imker!

Seit 2004 in Südfrankreich in der Nähe von Bordeaux das erste Exemplar auftauchte, breitet sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina var. Nigrithorax) in rasendem Tempo immer weiter aus und richtet Millionenschaden an. Die ursprünglich aus Südostasien stammende Vespa velutina ist in unseren Breitengraden eine ernsthafte Gefahr für die Tier- und Pflanzenwelt. Diese invasive Art wurde zum ersten Mal 2014 in Deutschland entdeckt und hat mittlerweile enorm an Population zugenommen. Dazu kann die Vespa velutina auch für Menschen eine ernsthafte Bedrohung sein.

Insbesondere für heimische Insekten und die Imkerei stellt sie ein massives Problem da. Sie jagt und frisst bevorzugt Honigbienen und andere Insekten, was zu einer Bedrohung für Bestäubungsprozesse und die Insektenpopulationen führt. Durch ihre hohe Populationsdichte kann die asiatische Hornisse die Artenvielfalt gefährden und in manchen Fällen zu Ernteverlusten führen.

In Gebieten, in denen sich die Asiatische Hornisse ungebremst ausbreiten konnte, sind erhebliche Beeinträchtigungen an Bienenvölkern beobachtet worden. Um der Ausbreitung dieser invasiven Art entgegenzuwirken, ist es wichtig bei Beobachtungen eine Meldung, online über spezielle Plattformen oder an lokale Behörden zu machen!

Gefahren für die Tierwelt

Bienen:
Die asiatische Hornisse hat es besonders auf Honigbienen abgesehen und kann einen Bienenstock in kurzer Zeit erheblich schwächen oder zerstören. Die Verluste für Bienenvölker können dazu führen, dass sie den Winter nicht überstehen.

Andere Insekten:
Neben Bienen jagt die asiatische Hornisse auch eine Vielzahl anderer Insekten, darunter Fliegen, Käfer, Falter, Grashüpfer und Mücken. Dies kann die heimische Insektenpopulationen reduzieren und die biologische Vielfalt beeinträchtigen.

Bedeutung für Ökosysteme:
Durch den Rückgang der Bestäuber, wie Honigbienen und andere Wildbienen, kann es zu einer Beeinträchtigung der Bestäubung von Pflanzen kommen.

Gefahren für die Pflanzenwelt und Landwirtschaft

Ernteverluste:
In Gebieten mit hoher Populationsdichte kann die asiatische Hornisse auch an reifen Früchten, wie z.B. Weintrauben, fressen und so zu Ernteverlusten führen.

Mangelhafte Bestäubung:
Der Rückgang der Bestäuber-Insekten kann sich negativ auf die Erträge in der Landwirtschaft auswirken.

Wichtige Hinweise

Melden:
Wenn Sie eine asiatische Hornisse oder ein Nest sehen, melden Sie dies umgehend der zuständigen Naturschutzbehörde.

Nicht selbst entfernen:
Versuchen Sie auf keinen Fall, ein Nest selbst zu entfernen, da die Tiere aggressiv werden können. Es besteht Verwechslungsgefahr mit heimischen Hornissen, die unter Naturschutz stehen.

Abstand halten:
Halten Sie Abstand zu den Tieren, da sie stechen können, wenn sie sich bedroht fühlen.

Nest der Asiatische Hornisse (Vespa velutina)

Die asiatische Hornisse stellt eine erhebliche Bedrohung für Imker da, weil sie Bienen jagt, was zu Verlusten von Bienenvölkern führt. Imker können ihre Völker mit Schutzmaßnahmen wie Fluglochverengungen und Gitterschutz schützen und sollten unbedingt Sichtungen melden.

Auswirkungen auf Imker und Bienen

Jagd auf Honigbienen:
Die asiatische Hornisse jagt Honigbienen an den Fluglöchern der Stöcke.

Zerstörung von Bienenvölkern:
Sie tötet die Bienen, zerlegt sie und transportiert das Bruststück zum Füttern ihrer Larven ins Nest.

Stress für die Völker:
Die ständige Bedrohung kann Stress bei den Bienen verursachen und ihre Gesundheit und Widerstandsfähigkeit beeinträchtigen.

Einschränkung der Arbeitsfähigkeit:
Die Bienenvölker können ihre normale Arbeit nicht mehr verrichten, da sie sich verteidigen müssen.

Schutzmaßnahmen für Imker

Fluglochverengungen:
Verkleinern Sie die Fluglöcher so, dass nur Bienen hindurchpassen.

Gitterschutz:
Eine Gittervorrichtung kann den Eingang sichern, sodass Hornissen nicht hineingelangen können

Gesunde Völker:
Halten Sie Ihre Völker gesund, da gesunde Völker sich besser gegen Fressfeinde wehren können und allgemein widerstandsfähiger sind.

Standortwechsel:
Bei starker Bedrohung kann es sinnvoll sein, das Volk umzustellen, insbesondere bei Ablegern oder Schwärmen, die noch nicht voll entwickelt sind.

Melden von Sichtungen und Nestentfernung

Melden:

Die Meldepflicht für die Asiatische Hornisse ist in Deutschland nicht mehr flächendeckend vorhanden, da sie als weit verbreitet gilt und eine Ausrottung nicht mehr das Ziel ist. Allerdings bitten Behörden weiterhin um das Melden von Sichtungen (insbesondere von Nestern), um die Ausbreitung zu dokumentieren und gezielte Managementmaßnahmen zu ermöglichen. Die Meldung erfolgt über die jeweilige Meldeplattform des Bundeslandes, meist online oder an lokale Behörden. Es ist wichtig, die Meldung mit einem Foto zu versehen, um die Art sicher zu identifizieren.

Nestentfernung:
In einigen Bundesländern ist die Nestentfernung mittlerweile Aufgabe der Imker selbst, die dabei finanzielle Unterstützung erhalten können.

Nestsuche:
Um Nester zu finden, werden oft Locktöpfe eingesetzt, um die Hornissen anzufüttern und anschließend zu markieren, um den Weg zum Nest zu verfolgen. Auch Spürhunde können für die Nestsuche eingesetzt werden.

Wichtiger Hinweis zum Stich

Pheromon-Alarm:
Wenn Sie gestochen werden, sollten Sie sich umgehend entfernen. Das von Ihnen abgegebene Pheromon signalisiert anderen Hornissen eine akute Bedrohung, was zu weiteren Angriffen führen kann.


Am vergangenen Samstag (25.10.2025) richtete unser Imkerverein Zweibrücken und Umgebung e.V. ein Seminar zur Aus- und Fortbildung als Wespenberater aus. Die Referenten Herrn Peter Tauchert (30 Jahre Wespenberater und Umsiedler, www.aktion-wespenschutz.de) und Herrn Hans Jörg Schreyer (Vespa Velutina Fachmann aus dem benachbarten Saarland) hielten das Tagesseminar ab. Neben der Vespa Velutina wurde auch die Wespe und Hornisse im Allgemeinen behandelt.


Schwerpunkte der Fachausbildung:

Zyklus und Biologie
der heimischen, staatenbildenden Wespenarten

Durchführung von Beratungsgesprächen
Im Umgang mit Wespen und Hornissen, am Telefon oder vor Ort

Bestimmung der Wespenarten
Durch artspezifische Merkmale und deren Nestbauten

Detailinformation zur Vespa velutina
u.a. zu den Themen Biologie, Ausbreitungsverhalten, Geschlechtsdifferenzierung, imkerliche Maßnahmen, fachgerechte Entfernung von Nestern, Nestsuche, Arbeitsschutz, etc.

Wespenberater, Frank Werner (pdf)


Da die invasive Asiatische Hornisse (Vespa velutina var. Nigrithorax), eine erhebliche Bedrohung für heimische Insekten wie Honigbienen und damit für die Biodiversität darstellt, ist es wichtig Maßnahmen zu ergreifen. Dabei kann jeder mithelfen, indem er Sichtungen meldet.

Wespenberater:
Frank Werner:  Tel. 01631 72 72 69
Tanja Schneider: Tel. 0173 63 23 37 3